Eine erste wissenschaftliche Auswertung von aggregierten Versorgungsdaten aus dem Ambulanzpartner Netzwerk wurde in diesem Monat im „Der Nervenarzt“ publiziert – dem offiziellen Publikationsorgan der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN).
Die Publikation wertet die Daten der Hilfsmittelversorgung von Patienten mit amyotropher Lateralsklerose (ALS) im Zeitraum Juni 2011 bis August 2014 aus. Dabei wurden die Daten von 1.479 ALS-Patienten aus den ALS-Ambulanzen am BG-Klinikum Bergmannsheil in Bochum, an der Charité in Berlin, der medizinischen Hochschule Hannover sowie dem Universitätsklinikum Jena erfasst und analysiert.
Die Daten der digitalisierten Versorgungsprozesse liefern erstmalig einen unabhängigen Direktvergleich von Leistungen der Krankenkassen im Hilfsmittelbereich für Versicherte mit ALS. Der Vergleich von fünf häufigen gesetzlichen Krankenversicherungen zeigte große Unterschiede in der Versorgungslatenz und der Ablehnungsrate von Hilfsmitteln. Hinweise auf eine „Zwei-Klassen-Medizin“ zugunsten der privaten Krankenversicherung ergaben sich nicht.
Die vorgestellten Daten über Ablehnungsraten und Verzögerungszeiten in der Hilfsmittelversorgung einzelner Kostenträger, können in der Zukunft ein unabhängiges Entscheidungskriterium für einen Wechsel innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung darstellen.
Die Publikation ist über einen unbeschränkten und kostenlosen Zugang für wissenschaftliche Informationen (open access) zu erreichen: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00115-015-4398-2